Wieder unterwegs

Wieder unterwegs

Das erste Etappenziel Dresden ist erreicht, wenn man dies so bezeichnen möchte.

Haben wir früher einmal 4 Stunden (mit dem Auto) zur Bewältigung dieser Distanz benötigt, so waren es diesmal satte 4 T A G E. Aber warum etwas in Zeit bemessen, was keiner Zeitbemessung mehr bedarf? Das einzige was zählt ist, es hat uns wieder, dieses etwas, das keinen Namen trägt, das jeder spührt, der einmal länger als vier Wochen den Zwängen des Alltags entfliehen konnte. Manche nennen es Freisein oder Abenteuer. Humboldt ging noch auf Entdeckungs- oder Forschungsreisen, C.D. Friedrich bannte Land und Licht mit Pinsel und Farbe und Marco Polo nannte sein Tuen Gewürzhandel.
Wir umschreiben es ganz banal mit Neugierde. Neugierde als treibende Kraft. Neugierde als – Entschuldigung?- um eine sinnlose Sache, weil materiell nicht Gewinn bringend, zu erklären.Aber muss man Radreisen erklären? Entweder man tut es oder tut es nicht. Und wenn man sich auf den Sattel gesetzt hat, kann man nur noch feststellen:
mit dem fließenden Fluß rollt es sehr leicht, beim Verlassen dieses, spührt man das erste mal das volle Gewicht des beladenen Rades und der eigenen Pfunde. Dann drängt sich eine Frage auf: Wo kann ich Gewicht sparen?
Eine Ebene läßt entspanntes Fahren vermuten, doch aus rätselhaften, nicht zu erklärenden Gründen pustet der Wind meistens frontal.
Taucht am Horizont ein Antennenmast auf, gehts gleich bergauf und die anschließende Talfahrt ist zu kurz um das Brennen aus den Beinen zu schütteln.
Es spielt eine untergeordnete Rolle, wie wellig oder flach das Profil der Tagesetappe war. Am Abend ist man immer müde und hungrig und nie gelangweilt, weil man keinen Fernseher dabei hat. Unterhaltung braucht man nicht zu suchen, sie gesellt sich hinzu. Während man kocht und die Bank am Wegesrand belagert, kommt ein Senior ins plauden der viel Zeit aber wenig Abwechslung hat. Ein andermal schnüffelt ein Vierbeiner um den Topf und Herrchen muß warten oder die nordisch-walkenden Mitfünfziger gönnen sich eine Pause.

Viel mehr Neues gibt es nicht zu berichten.
Allen eifrigen Schreibern ein Dankeschön.
Allen anderen einen sonnigen Frühling.

Astrid und Mewes

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