Asien

Asien

März 2010 bis November 2011

Das Gefühl nach einer Reise – vollgestopft und doch nicht gesättigt zu sein, liegt schwer verdaulich in Körper und Geist.

Es war eine „Menschenreise“. Das soll heißen: der Mensch drängte sich immer in den Vordergrund. Das Landschaftserleben dagegen blieb zweitrangig. Das enge Nebeneinander verschiedener Kulturen, die es trotz Globalisierung zum Glück noch immer gibt, erlauben kein anderes Gefühl, als das, stets in einem Ameisenhaufen zu sitzen.

Wen dies überfordert, sollte ausschließlich die lebensfeindlich, menschenleeren, Regionen Asiens bereisen, wie Wüsten oder den Himalaja.

Lebensfeindlich soll hier nicht als wirklich feindlich gelesen werden. Vorbereitet auf unwirtliche Bedingungen, empfand ich gerade diese Landstriche als lebensbejahend. Gerade weil der Körper in einen Existenzkampf gerät.

Erbarmungslos ist man den Elementen ausgesetzt. Hinzu kommt der innere Schweinehund, der mich bei Minustemperaturen, Schneegestöber, Regen oder Hitze jämmerlich, feige oder wütend machte. Aber das Ankämpfen blieb nicht länger Kampf, wenn ich das Unangenehme annehmen und akzeptieren konnte. Erst dann, nur dann war es möglich, alles mit anderen Augen zu sehen. Den Zauber von Sand, Erde, Steinen, das Spartanische einer Landschaft, die trotzdem nicht bunter erscheinen könnte, ganz in mich aufzunehmen.

Zurück in die Zivilisation, war die Konfrontation mit den Menschenmassen eine unglaublich intensive Erfahrung. Als „Langnase“ fand ich mich all zu oft in die Rolle eines Zirkusclowns versetzt. Das Anderssein stellte die eigene Person ungewollt in den Mittelpunkt. Gelassen oder humorvoll damit umzugehen, erwies sich manchmal anstrengender als ein Bergpass. Doch hätte ein Clown keinen Spaß bei dem was er tut, wäre er auch kein Clown.

Fakten

ZeitraumMärz 2010 bis November 2011
RoutenverlaufDeutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, China, Laos, Kambodscha, Thailand ,Nepal, Indien, Griechenland, Mazedonien, Albanien, Serbien, Bosnien – Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich
Kilometerca. 21000 km im Sattel
Höhenmeter163000
Materialverschleiß   1 Reifen
1 Kette
1 Kettenblatt und beide Ritzel (Rohloff) gewendet
2 Tretlager
ca. 5 Speichen
2 Felgen
1 T-Shirt im „Waschsalon“
Fotos Geschätzt 20000 Bilder

Route

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