CHINA – …“and we hope the great China becomes in the future stronger and stronger!“

CHINA – …“and we hope the great China becomes in the future stronger and stronger!“

Da ist ein riesiges, schmiedeeisernes Tor mit goldenen Blumen. Imposant ist es. Und dieses Tor ist geschlossen!
Schon viel zu lang lässt man uns davor stehen. Wir wollen rein, wir wollen endlich nach China! Aber was für Spiele spielt man da auf der anderen Seite? Soldaten rennen einen Berg hinauf, ausgerechnet den steilsten haben sie ausgewählt. Anschließend werden frisch, fröhlich, frei Liegestütze gestemmt. Und weil die Jung’s so voller Energie, Kraft und Tatendrang sind, lassen sie eifrig den Basketball im Korb hüpfen.
Am Gatter hängend, das Gesicht gegen die Eisenstäbe gepresst, Unterlippe und Zunge ebenso hängen lassend, tierische Laute ausstoßend, dem Wahnsinn gefährlich nah zeigen wir auf unsere Art Interesse und Verständnis für dieses Kräftemessen.
Ein Soldat kommt zum Tor, wir springen zu den Fahrrädern – wir sind bereit!
Es wird geöffnet. Er gibt uns zu verstehen, dass wir Platz machen sollen. Ja, ja, machen wir, aber dann dürfen wir rein…?
Zwei fette Schlitten rollen hindurch…. und das war’s. Nicht einmal den chinesischen Trucks, die ebenso zum Stillstand verdammt sind, gewährt man Einlass – ins Mutterland.

Ich muss pissen! Da ist kein Klo, nur ein paar Schützenstände am Steilhang. Sie sehen aus, als würde man sie nicht mehr brauchen. Zielstrebig steuere ich darauf zu. Plötzlich wird es unruhig auf der anderen Seite, das Basketballspiel ist beendet. Laute Rufe, die immer ungeduldiger und nun im Befehlston ausgestoßen werden gelten wohl mir? O.K.! O.K.! Ich werde nicht in euer Revier pinkeln, aber lasst mich endlich da rüber, dann wären zwei Probleme gleichzeitig gelöst.
Nichts passiert! Sie lassen uns schmoren! Warum? War nicht alles geklärt?

Wieder werden die goldenen Flügel geöffnet…
Zivilisten gehen hindurch. Sie besichtigen die Grenzanlage und auch unsere bepackten Räder. Sie schießen Fotos, prüfen das Gewicht, sind amüsiert und beeindruckt. Wir wittern eine Chance.
Mit einem süßen Lächeln, Charme versprühend eröffnen wir den Deal. Das Ziel ist ein Tausch. Fotos mit uns und den Bikes gegen eine ,,Eintrittskarte ins Reich der Mitte“ .
Die Besucher ziehen sich ebenso lächelnd zurück, zurück nach China.Ohne uns. Wir bleiben im Niemandsland bei den Truckern, die kichernd über ihren Handys kauern.

Wir sind hungrig, doch das Zubereiten einer warmen Mahlzeit kommt nicht in Frage. Da niemand weiß, wann man uns willkommen heißt, bleibt der Kocher in den Taschen. Nichts soll den Einlass verzögern. Ein paar Snaks stoppen den Hunger.
Verstohlen prüfen wir das Gelände. Wo ist der beste Platz für die Zelte, falls wir hier übernachten müssen? Ein scharfer Wind fegt über die einzigste ebene Stelle. Hinter den LKW‘ s? Zu gefährlich!
Erstens könnten die Fahrer ihren Urinstrahl bei nächtlicher Dunkelheit ganz aus Versehen über die Zelte sprenkeln und zweitens wird die Abgaswolke der gestarteten Motoren am Morgen uns womöglich nie wieder aufwachen lassen.

Erneut öffnet man das Tor. Es ist soweit! Ji-ha! Bevor irgendjemand auf die Idee kommt, es wieder zu schließen sind wir hindurch geschlüpft.
Man nimmt uns vor einem alten Trailer in Empfang. Die Pässe werden verlangt und sind für einige Minuten im Inneren verschwunden. Dann kontrolliert man unsere Taschen. Wir glauben schon, als die Pässe zurück gereicht werden, das war’s, aber beim suchen des Einreisestempels ist dieser nicht zu finden. Unsere fragenden Blicke zaubern ein beschriftetes Papier aus dem Wagenfenster. Ein weiterer Mann in Uniform hält Wolfgang ein Mikro vors Gesicht und verlangt das Geschriebene vorzulesen. Wolfgang überfliegt kurz den Inhalt und ließt laut:
,, Wir, fünf Deutsche aus München (das entspricht nicht so ganz den Tatsachen, denn nur Wolfgang ist aus München und Sebastian und Julie sind Franzosen – der Nationalstolz und ein Lachen werden unterdrückt) …bedanken uns bei der chinesischen Migration, ohne deren Hilfe wir nicht hätten einreisen können ( sie ließen uns 4 Stunden vor dem Tor warten). … Wir hoffen, das große China wird in der Zukunft stärker und stärker!“
Na, wenn das mal nicht kommunistische Propaganda ist, zu der wir hier verleitet werden. Wir verkaufen also unsere Hintern und bekommen die Einreisestempel. Wir nehmen’s mit Humor, bedanken uns bei den Beamten und sind nun wirklich drin – im großen ,,Land der Mitte“.

Der Grenzort ist wie viele Grenzorte windig, staubig, hässlich und die geschlossenen Garküchen, Banken und anderen Geschäfte verstärken das Gefühl des verlassen sein‘ s. Wir können weder Geld tauschen noch Lebensmittel einkaufen. Wir sind enttäuscht. Wo ist hier das großartige China? Es sieht nicht vorteilhafter aus als in den Ländern zuvor. Beschränkt es sich nur auf den Straßenbau?…. Wir sollen im laufe der Zeit eines besseren belehrt werden, aber davon später.

Bevor wir den Fluss überqueren, werden die Wasserbehälter gefüllt. Lang können wir nicht mehr fahren. Es wird Abend. Ein Lagerplatz muss gefunden werden. Auf der linken Straßenseite zweigt ein Weg ab. Wir folgen diesem und erreichen eine ebene Fläche, die genug Raum für drei Zelte bietet. Schnell sind diese aufgebaut und unsere mobile Küche angefacht. Die Nacht kann kommen.
Und mit ihr kommt der Regen. Ganz langsam und sanft fällt er auf uns nieder, so als wollte er für immer bleiben. Am nächsten Morgen hängen tiefe Wolken über den Bergen, die aber nicht länger ihre geballten Wassermassen auf uns abladen.
Wir freuen uns auf eine schnelle Fahrt nach Kashgar, denn laut Karte soll die Stadt viele Höhenmeter tiefer liegen. Was aber nicht sehr deutlich zu erkennen ist, sind die kleinen Pässe dazwischen,die so manche schwungvolle Abfahrt träge auslaufen lassen.
Im ersten Ort, der eine Bank auf zu weisen hat, wollen wir endlich ein paar Scheine der Landeswährung ergattern. Wie bitter schmeckt da die Feststellung: sie haben immer noch geschlossen! Einen ATM gibt es nicht! Mewes versucht in einem der geöffneten Läden sein Glück. Die erste Überraschung: die Leute haben absolut kein Interesse am Euro oder Dollar. Zwar werden die Noten beäugt und geprüft, aber niemand will tauschen. Wo sind hier die Spekulanten, Schwarzhändler und Geschäftemacher? Hilfe!? Keine heiße Suppe, kein frisches Obst wird unsere Bäuche erfreuen. Mit leeren Händen müssen wir weiter ziehen.
Auch im nächsten Städtchen zeigt man zu Anfang wenig Begeisterung am Geldwechsel. Dann, nach einer halben Stunde des Verhandelns, bietet man einen schlechten Kurs. Gut, probieren wir etwas anderes. Wir gehen in den Nachbarladen. Hier kaufen wir ein: Kartoffeln, Zwiebeln und Tomaten. Die Frau nennt den Preis. Natürlich in YUAN. Mewes bezahlt in Dollar. Wieder dauert es eine halbe Stunde bis sie versteht. Der Laden ist angefüllt mit Neugierigen, die alle am Deal beteiligt sind. Laut wird der Wechselkurs diskutiert und wie viel YUAN sie nun eigentlich herausgeben soll, denn das war unser Anliegen. Wir zahlen den Wert der Wahre in Dollar. Da Mewes eine 10ner Note hinlegt, möchte er das Wechselgeld in YUAN und somit kommen wir zu unserem ersten Bargeld.
Der Weg ist noch weit bis Kashgar. Gemeinsam bilanzieren wir alle Lebensmittel und müssen feststellen, das in den nächsten Tagen eintönige Schmalkost auf dem Tisch herrschen könnte.

Es ist ein schöner Morgen. Die Luft ist klar, die Landschaft schillert in ihren buntesten Erdfarben und die Beine fühlen sich gut an.
Am Horizont erscheinen zwei Radreisende. Beide sind in dicke Daunenjacken gehüllt und sehr winterlich gekleidet. Erst als sie über sich berichten, können wir ihr Kälteschütteln verstehen. Sie stammen aus Malaysia und sind derartige Temperaturen nicht gewohnt. Und sie sind auf Welttour, zunächst nach Europa.
,, Huuuh…“ machen wir ,,… da wird die eine Jacke nicht reichen. Schon in Kirgistan dürfte es in den nächsten Tagen schneien.“
Aber wir wären keine Reisenden, wenn wir nicht auch alle Optimisten wären. Die Jung‘ s sind verdammt sportlich unterwegs. In drei Monaten haben sie 9000 Kilometer abgespult. Und wenn sie das Tempo beibehalten, dann wird ihnen heißer als unter afrikanischer Sonne werden.
Wir tauschen einiges an Informationen, Landkarten und – dem Himmel sei Dank – Geld. Somit sind die nächsten Marktstände für eine wieder zahlungsfähigen Radbande freigegeben.

Kashgar

Kashgar ist mal wieder eine Insel der Erholung und Regenerierung des Körpers und des Materials.
Das Hostel, das für einige Tage unser Zuhause sein soll, steht in dem Rest Altstadt, der noch nicht dem Modernisierungswahn, der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist.
Es ist ein schönes Bauwerk mit Innenhof. Ringsum sind gemütliche Sitzecken. Jeweils zwischen den Schlafsälen befindet sich ein Badezimmer. All morgendlich weckt mich das gefürchtete, lautstarke Schnäuzen und Spucken der Asiaten. Der Ekel treibt mich unter die Bettdecke. Die einzigste Flucht, ist die Flucht in dröhnende Hartrockmusik aus meinem MP3. Der Technik sei gedankt. Ich benötige eine längere Gewöhnungsphase um diese Art des ,,Frei machens“ignorieren zu können.
Unsere ,,Rache“ bezüglich ekelerregender Dinge, folgt einige Tage später,als wir zwei pralle Beutel Schmutzwäsche zur Reinigung geben. Jeder Reisende, der die Route durch Tadschikistan gewählt hat, wird verstehen, welch Härte in solch einem Fall von den Angestellten gefordert wird. Die getragene Kleidung, die Anzahl der Tage möchte ich hier gar nicht erst erwähnen, ist extrem staubig, verschwitzt und ein übler Aasgeruch entflieht den Socken.
Dem Mädel stehen die Tränen in den Augen als sie mit spitzen Fingern die einzelnen Teile sortiert. Selbst der immer getragene Atemschutz kann die Aromawolke nicht filtern. Unser schlechtes Gewissen lässt uns den überteuerten Preis, mit Erschwerniszuschlag ohne Murren zahlen.

Viel haben wir gehört und gelesen über die ausgezeichnete Küche in China. Nun, nach langer, einseitiger Ernährung wollen wir das erste Restaurant ausprobieren.
Ein nicht kalkuliertes Problem ist, das nicht lesen können der Speisekarte. Wir schauen auf die Nachbartische in der Hoffnung ein lecker ausschauendes Gericht zu entdecken. Die meisten Leute essen dicke Teigtaschen. Was nicht zu sehen ist, ist deren Inhalt. Vorsicht! Man isst hier durchaus auch Sachen, die wir nur in Hungersnöten anrühren würden. Also studieren wir die Fotos auf unserer Tischplatte. Wir treffen eine Auswahl.
Als erstes serviert man uns eine dünne Vorsuppe. Dann bringt man viele, mit verschiedenen Dingen befüllte Teller , von denen wir nicht genau wissen, ob wir sie wirklich bestellt haben.
Seb ruft:“Stop,stop! Please!“
Er liegt auf seinem Stuhl und fächelt mit den Händen nach Luft. Es ist ihm ein Happen extrem scharf gewürztes Fleisch auf die Zunge geraten.
Uns allen ist heiß. Mit roten Köpfen kämpfen wir mit ungewohntem Essbesteck um die würzigen Brocken. Immer wieder entwischen sie dem Zugriff der Stäbchen. Mewes und Seb schieben bereits den dicken Suppenlöffel alternativ in den Mund. Irgendwie schaffen wir es satt zu werden. Wer will schon vor vollen Trögen verhungern?
Am Schluss der Veranstaltung verlassen wir einen echt chinesisch aussehenden Tisch. Die Hälfte des Essens bleibt übrig und verstreut zurück.

Mit dem Bus nach Ürümqi

Mit voll bepackten Rädern stehen wir vor einem Bus. Skeptisch beäugen wir die Käfige daneben. Zusammengekauert, ihrem Schicksal ergeben hocken dicht gedrängt Hühner darin. Der Fahrer öffnet die Klappen des Gepäckraums. Zur Hälfte ist er bereits gefüllt und es ist offensichtlich, dass die Hühner und unsere Fahrräder gemeinsam nicht hinein passen würden. Es gibt mehrere Möglichkeiten: entweder die Bikes oder die Hennen einladen oder beides, dann allerdings gepresst zu handlichen Würfeln, wie es auf dem Schrottplatz üblich ist. Wir wollen unbedingt noch heute nach Urümqi abfahren und nicht eine weitere Nacht im Hostel verbringen. Der Versuch mit dem Zug war an Unstimmigkeiten und Missverständnissen gescheitert.
Mit ein bisschen Geld lassen sich lange Diskussionen vermeiden. Wir können einladen, die Hennen bleiben an Ort und Stelle und dürfen noch einige Zeit frische Luft atmen.
Für lange Strecken werden sogenannte Sleeper – Busse eingesetzt. Im Inneren sind in Dreierreihen Stockbetten angebracht. Die Passagiere werden liegend, mit den Füßen voran transportiert. Der Anblick ist lustig. Der Gedanke an Kranken- oder Leichentransport schleicht unvermeidbar in den Kopf. Bevor man uns einsteigen lässt, müssen die Schuhe ausgezogen und um ein Ausdünsten dieser zu vermeiden in Tüten verpackt werden. Zu jedem Bett gehören Bettzeug, ein kleiner Stauraum für Lebensmittel und persönliche Sachen. Damit die Fahrt nicht langweilt, wird sogleich der Fernseher mit voller Lautstärke in Betrieb genommen. Das Programm ist äußerst mitreißend. Die Gefühle der Mitreisenden werden gebeutelt zwischen Angst, Gruseln und zu Tränen gerührt sein. Ich entfliehe mal wieder in meine eigene Musikwelt und lasse die Taklamakan vorbeirauschen.
Nach vierundzwanzig Stunden Fahrt kommen wir ausgeruht in Ürümqi an. Doch welche Überraschung: es ist nasskalt und Schneeregen fällt aus grauen Schleierwolken. So schnell wie die Zähne aufeinander schlagen kann ich gar nicht die Winterkleidung aus den Taschen kramen. Oh man ist das kalt! Das war ein Sprung vom Altweibersommer in den deutschen Winteranfang.
Mit dem ,,Lonely“ in der Hand versuchen wir uns zu orientieren. Wir brauchen neue Tickets und müssen den entsprechenden Busbahnhof zur Weiterfahrt in den Süd-Osten ausfindig machen. Dieser, auf dem wir angekommen sind, bedient nur die Nord – und Westrichtungen.
Alles chinesisch! Die Schriftzeichen, die Straßenschilder, das Geplapper! Wir drehen uns im Kreis.
Plötzlich – aus dem Nichts dringen verständliche Laute an unsere Ohren. Ein Taxifahrer kann Auskunft geben und schnell sind wir auf der richtigen Straße unterwegs. An einer Kreuzung bestehen Unstimmigkeiten. Wo lang geht’s weiter? Und wieder findet sich ein hilfsbereiter Mensch, der uns in ein internationales Hotel bringt, in dem das Personal Englisch spricht und den richtigen Weg in einen Stadtplan zeichnet.
Wir sind ganz nah am Busterminal und können es doch nicht sehen. Eine russisch sprechende Studentin nimmt uns regelrecht an die Hand, bringt uns nicht nur zum Bahnhof, sondern ist auch beim Ticketkauf als Dolmetscherin eine enorme Hilfe. Zwei Tage später fährt ein Bus weiter in den Süden Chinas.

Xiahe

Die kleine Stadt ist ein Pilgerort der Tibeter. Die Leute kommen vom Land um das Kloster Labrang zu besuchen. Sie kommen auf Lkw’s, Motorrädern oder zu Fuß den gesamten Weg in ihrer Körperlänge ausmessend. In den heiligen Gemäuern leben ca. 3000 Mönche des Gelb – Mützen – Ordens um hier hauptsächlich alte tibetische Heilkunde zu studieren.
Überall auf den Höfen werden duftende Hölzer verbrannt. Die Atmosphäre ist betörend, festlich, friedlich und trotz der Demut, dem Respekt und Gehorsam mit dem man den lebenden und verstorbenen Lamas begegnet, sind die Menschen fröhlich und zu Späßen aufgelegt.
Das Innere der Tempel erstrahlt in einem Mix aus blau, weiß, rot ,orange, grün und gelb. Es ist ein Farbenrauschen, Glimmern und Glitzern. Das Leuchten der Buddhafiguren ist golden. Sie sind in Brokat – und Seidengewänder gekleidet. Malereien zieren die Wände. Sie sind fantastisch und prächtig im Detail gearbeitet. Nie habe ich solch eine Intensität und Klarheit gesehen. Gern würde ich dem jungen Mönch, der uns führt und Malerei und Poesie studiert, die Geheimnisse der Farbherstellung entlocken. Doch der Besuch der Akademie ist nicht im Programm.

Noch einmal schleichen wir zurück zu einem der Gebetstempel,den wir mit der geführten Gruppe besucht haben. Der Raum ist fast vollständig gefüllt. Schemenhaft, in Kerzenlicht getaucht sind die Mönche in ihren roten Tüchern zu sehen.Ein tiefes Brummen und murmelnder Singsang sind zu hören. Ein Buttergeruch schwebt durch die Halle. Im Zentrum sitzen die Alten und zum Rand hin kauern weniger ruhig die ganz Jungen die rangeln, plaudern und flappsen. Sie haben sich in ihre wärmenden Gewänder gehüllt, eine Schale mit Reis oder Tee in den Händen haltend. Dreiergruppen tragen immer wieder Kannen durch ihre Reihen und füllen das heiße Getränkt nach. Vereinzelt treten betend, sich verbeugend Pilger hinzu, werfen kleine Geldscheine in die Mitte und huschen wieder nach draußen.
Wir haben uns im Halbdunkel einer Treppe nieder gelassen. Fast unbemerkt verfolgen wir das Geschehen. Vorbei kommende Mönche mustern uns erstaunt, interessiert oder amüsiert. Manch einer streckt erfreut den Daumen nach oben.

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