Zum Tor von Asien- Istanbul

Zum Tor von Asien- Istanbul

Wir verlassen unseren Campingplatz bei Tekirdak, den ich kaum als solches zu bezeichnen wage,denn Duschen und Toiletten befinden sich hinter einer Plane und sind nicht zu benutzen.

Weiter geht’s an der Küstenstraße Richtung Istanbul. Der Verkehr ist mäßig an diesem Morgen und der Randstreifen bietet genügend Platz.Heute wollen wir möglichst nah an Istanbul heranfahren, 140 km liegen vor uns.
Die Küste ist wie fast alle Küsten stark bebaut, dennoch bleibt der Blick meistens frei aufs Meer.
Hügelig geht’s bergan und bergab.
Am Abend finden wir ein Hotel, nicht sehr schön, nicht sehr teuer, aber mit interessantem Fernsehprogramm oder besser zu bezeichnen als Animationsprogramm.

Am Morgen, beim Verlassen des Raumes stößt Mewes so heftig mit dem Kopf am Türsturz an,dass er die drei Schritte, die er zuvor vorwärts ging, nun rückwärts zum Bett torkelt und liegen bleibt. Ich bin hin und hergerissen zwischen Lachen und Bestürzung. Entschließe mich zum lachen, denn er bewegt sich noch. Nachdem ich ihn davon überzeugen konnte, dass er nicht tot ist, können wir los fahren nach Istanbul.
Die Straße gleicht mittlerweile einer Autobahn. Von rechts, von links, von überall kommen Fahrzeuge. Zum Glück rollt es bergab und mit viel Schwung können wir sehr gut im Gedränge mithalten. Mewes schreit mir von hinten zu, wann ich die Fahrbahn wechseln kann. Mit wilden Gesten und lautem Gebrüll hält er uns den Rücken frei und veranlasst somit die anderen Fahrer zum genaueren hinschauen und langsameren fahren. Wir haben einen echten Gaudi. Die Polizei begleitet uns kurz,beobachtet das Treiben und lässt uns gewähren. Nach 50 Kilometern sind wir am Ziel.
Die Dusche im Hostel muss die aufgekratzen Gemüter erst mal abkühlen. Es dauert einige Minuten, bis wir wieder auf dem Boden sind.

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